Heute widmen wir uns der Status- und Umfeldanalyse. Unserem ersten Anhaltspunkt, nachdem wir zuvor unseren Projektplan erstellt hatten.
Um ein gemeinsames Nachhaltigkeitsverständnis in unserem Unternehmen zu schaffen, stellen wir uns verschiedene Fragen: Was bedeutet Nachhaltigkeit für uns? Welche Themen betreffen uns besonders? Welche Ziele verfolgen wir?
Um die relevanten ESG-Themen (Environmental, Social & Governance) zu identifizieren, betrachten wir unsere gesamte Wertschöpfungskette. Welche Themen bergen Risiken, welche bieten Chancen, für uns und die Gesellschaft? Von Emissionen, Energieverbrauch und Mobilität über Mitarbeiterbelange bis hin zu Compliance und Kundenzufriedenheit gibt es viel zu beachten.
Relevant sind zwei unterschiedliche Perspektiven: Ein Thema wird als maßgeblich eingestuft, wenn es das Unternehmen von außen (Outside-In) beeinflusst oder wenn wir als Unternehmen es von innen heraus beeinflussen (Inside-Out). Wenn wir zum Beispiel Kartenspiele wie Ökofuzzi – Das Umweltquiz herstellen, wirken wir mit dem Verbrauch von Ressourcen (Holz für die Herstellung von Papier) und der Produktion (Nutzung von Energie und Ausstoß von Emissionen) auf unsere Umwelt ein (Inside-Out). Andersherum wäre es für uns problematisch, wenn aufgrund von gesunkener Biodiversität Holz als Rohstoff nicht mehr zur Verfügung stünde, da wir dann keine Kartenspiele mehr herstellen könnten. Ein Teil unseres Geschäftsmodells wäre somit direkt beeinflusst (Outside-In).
Wenn man andere Personen einfach nur fragt, in welchen Bereichen man seine Bemühungen für mehr Nachhaltigkeit intensivieren sollte, bekommt man im Zweifel die Antwort: In allen.
Zusätzlich nehmen wir unsere internen und externen Stakeholder – also Interessengruppen – genau unter die Lupe. Diese sind vielfältig: von Kunden und Zulieferern bis hin zu Partnern und der Gesellschaft als Ganzes. Entsprechend unterschiedlich sind auch die Erwartungen.
Herausfinden kann man diese auf verschiedene Arten. Wichtig ist, die Ansprechpartner auch tatsächlich einzubeziehen, ob über einen persönlichen Austausch, Workshops, Interviews oder Umfragen. Wir haben uns zum Beispiel für eine Umfrage entschieden, um möglichst viele Meinungen einzuholen, die wir quantitativ auswerten können. Der Aufwand für die Befragten war relativ gering, die Erkenntnisse für uns aber gleichzeitig hilfreich.
Wichtig: Bei der Erstellung der Umfeldanalyse sollte man genau auf die Auswahl und Formulierung von Fragen achten und gut überlegen, welche Informationen man erhalten möchte. Denn wenn man einfach nur fragt, in welchen Bereichen man seine Bemühungen für mehr Nachhaltigkeit intensivieren sollte, bekommt man im Zweifel die Antwort: In allen.
Da wir die Welt zwar gern von heute auf morgen zu einem schöneren Ort machen möchten, wir aber unseren persönlichen Einfluss relativ realistisch betrachten, müssen wir priorisieren. Eine Stakeholderbefragung soll helfen, diese Priorisierung zu finden.
Ziel der Analyse ist es, ein klares Verständnis unserer Ausgangssituation zu haben. Wir wollen die wichtigsten Anspruchsgruppen identifizieren und ein vollständiges Bild ihrer Erwartungen erhalten. Darauf aufbauend können wir anschließend Handlungsfelder definieren und Ziele festlegen. Dazu dann beim nächsten Mal mehr.